Sportwetten erleben in Deutschland einen Boom. Die Zockerei rund um den Sport ist in den letzten zehn Jahren zu einem profitablen Geschäft geworden. Die Erlöse haben sich verfünffacht. Doch aus einem Spaß kann schnell eine Sucht werden. Über die Lust und Last sprechen wir mit Suchttherapeut Jakob Reichstein.
Der Markt boomt
Deutsche Wettkunden haben 2019 rund 9,3 Milliarden Euro an Wetteinsätzen getätigt. Viele prominente Ex-Fußballer sind zu Werbefiguren von Sportwetten-Anbietern geworden. Ob Lothar Matthäus, Oliver Kahn oder Thomas Häßler. Vor allem Sportwetten auf Fußball sind ertragreich.
Mit einem neuen Glücksspielstaatsvertrag sollen Lizenzen an Sportwetten-Anbieter vergeben werden. Der Vertrag soll auch zur Prävention von Spielsucht dienen. Deshalb ist unter anderem ein Maximum von 1000 Euro Wetteinsatz geplant, die ein Spieler pro Monat ausgeben darf.
Wenn der Spaß zur Sucht wird
Aus dem Spaß kann auch eine Sucht werden. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung liegt das Spielverhalten bei mehr als 400 000 Menschen in Deutschland in einem eindeutig kritischen Bereich. Dazu neigen vor allem Männer. Wir sprechen mit dem Suchttherapeut Jakob Reichstein von der GESOP Dresden über Boom, Risiken und Gefahren von Sportwetten. In diesem Gespräch klären wir unter anderem folgende Fragen:
- Sind Sportwetten grundsätzlich gefährlich?
- Wie kann ein verantwortlicher Umgang mit Sportwetten aussehen?
- Welche Symptome gibt es für eine Sucht?
- Wie und wo wird mir geholfen?
- Wie kann eine Therapie gegen Wettsucht helfen?
- Beeinflusst die Pandemie das Wettverhalten?
Wer Probleme mit Spielsucht oder sich um Bekannt bzw. Freunde sorgt, findet Rat und Unterstützung bei der „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“. Unter der kostenlosen Hotline 0800 1 37 27 00 erhält man gezielte Auskunft und Aufklärung über Glücksspielsucht, sowie Informationen und Beratung zu bestehenden Hilfsangeboten vor Ort.