Episode 140 „Auf dicke Hose gemacht“ mit Uwe Karte

In der 140. Folge macht Jens Umbreit gemeinsam mit dem Journalisten und Buchautor Uwe Karte eine Zeitreise in die Vergangenheit von Dynamo Dresden. Vor 30 Jahren begann für die Dresdner das Abendteuer Fußball-Bundesliga – eine besondere Zeit mit Höhen und Tiefen.

Erste Erinnerungen an eine besondere Zeit

Zum Start in die Folge spricht Jens mit Uwe Karte über die ersten Erinnerungen an die Bundesliga und Dynamo Dresden. Nach der letzten Saison in der Oberliga der ehemaligen DDR 1990/91 qualifizierte sich Dynamo als Tabellenzweiter für die neue gesamtdeutsche Bundesliga. Passend dazu hat Uwe Karte für den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) eine Dokumentation zum Thema „30 Jahre Bundesliga“ aus Sicht von Hansa Rostock und Dynamo Dresden erarbeitet. Weitere Teile zu dieser besonderen und turbulenten Zeit sollen folgen. (0:00)

Interview mit Rene Müller

Mit einem aktiven Spieler aus dieser ersten Bundesliga-Saison von Dynamo hat Jens ebenfalls gesprochen – Rene Müller. Der ehemalige Torhüter erklärt seine Erinnerungen und persönlichen Schwierigkeiten nach seinem Wechsel in die sächsische Landeshauptstadt. Außerdem spricht er über die Herausforderungen, die Dynamo Dresden zu meistern hatte. Der achtfache DDR-Meister war nämlich nur bedingt auf die höchste gesamtdeutsche Spielklasse vorbereitet. 81 Mal hütete Müller den Kasten von Dynamo in der Bundesliga. (10:36)

Ankunft in der Realität Bundesliga

Nach dem Interview sprechen Jens und Uwe über das erste Bundesligaspiel von Dynamo Dresden. Zur Premiere war der 1. FC Kaiserslautern zu Gast im Rudolf-Harbig Stadion und die Begeisterung für das Abenteuer Bundesliga groß. Diese Begeisterung wich jedoch relativ schnell dem großen Staunen, da der amtierende Deutsche Meister sehr abgezockt auftrat und mit 1:0 gewann. Am dritten Spieltag konnte Dynamo dann aber mit dem 2:1 Heimerfolg gegen Eintracht Frankfurt den ersten Sieg einfahren. Anschließend wurden vor allem in den Heimspielen die notwendigen Punkte geholt, die schlussendlich zum Klassenerhalt führten. Im darauffolgenden Jahr war das Projekt Bundesliga schon deutlich schwieriger für Dynamo. Dennoch konnten die Dresdner am Ende auf dem 15. Tabellenplatz knapp die Klasse halten. (17:51)

„Minus Vier – Na und!“

Schließlich schauen Umbreit und Karte auch auf die letzten beiden Bundesligajahre von Dynamo Dresden, die unterschiedlicher kaum sein könnten. In der Saison 1993/94 gingen die Schwarz-Gelben aufgrund von Lizenzvergehen mit einer Hypothek von minus vier Punkten in die Spielzeit. Trotz dieses gewaltigen Rückstands (damals gab es noch die Zwei-Punkte-Regel) schaffte Dynamo mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und Trainer Sigfried Held den Klassenerhalt. Das sollte sich jedoch im Jahr darauf ändern, denn die Dresdner Mannschaft der Vorsaison war nicht mehr existent. Viele Spieler hatten den Verein verlassen. Zudem hatte Trainer Ralf Minge auch mit vielen Verletzungssorgen zu kämpfen – am Ende war das Team nicht mehr konkurrenzfähig und es folgte der Abstieg.  (40:52)